Der gymnasiale Bildungsgang ist zweistufig. Er dauert vier Jahre. Obligatorisch sind zehn Grundlagenfächer sowie weitere Pflichtfächer. Sie können auch selbst inhaltliche Schwerpunkte setzen: in den ersten beiden Jahren durch die Pflichtwahl eines Akzentfachs, in den letzten beiden Jahren durch die Pflichtwahl eines Schwerpunkt- und eines Ergänzungsfachs sowie eines Themas Ihrer Maturaarbeit, das Ihren Interessen und Neigungen entspricht. Zudem können Sie von der ersten Klasse an Freifächer Ihrer Wahl besuchen.
Unsere Stundentafel zeigt Ihnen, mit welcher Stundendotation wann welches Fach unterrichtet wird. Unsere Freifächertabelle, wann Sie welches Freifach wählen können.
Informatik und Computerkenntnisse sind uns wichtig. Deshalb benötigen Sie von Anfang an einen Laptop als Arbeitsinstrument in allen Fächern.
Erste Stufe: 1. und 2. Klasse
Obligatorische Wahl des Akzentfachs und des musischen Fachs
Die zehn Grundlagenfächer beanspruchen den Grossteil der Unterrichtszeit. Sie werden ergänzt durch ein obligatorisches Akzentfach und durch Freifächer. Freifächer können Sie, ein Akzentfach müssen Sie wählen. Das Akzentfach umfasst drei Lektionen pro Woche während der ersten beiden Schuljahre.
Beim Eintritt in das Gymnasium wählen Sie eines der folgenden Akzentfächer:
- Akzentfach Alte Sprachen: Latein
- Akzentfach Geistes- und Sozialwissenschaften
- Akzentfach MINT: Mathematik
- Akzentfach MINT: NAWIMAT – Mathematik mit naturwissenschaftlicher Ausrichtung
- Akzentfach Moderne Sprachen
An unseren Informationsveranstaltungen im November und Dezember erfahren Sie mehr über die Akzentfächer, über ihre Inhalte und Ziele.
Musik mit Instrumentalunterricht oder Bildnerisches Gestalten? Beim Eintritt in das Gymnasium müssen Sie sich auch für eines der beiden musischen Fächer entscheiden.
Freifächer in der ersten Klasse
Sie können ab der ersten Klasse die Freifächer Griechisch, Latein, Italienisch, Mathematik, Religion, Literarisches Schreiben, diverse Sportangebote, Musik mit Instrumentalunterricht, Bildnerisches Gestalten, Chor, Orchester, Big Band und andere Ensembles wählen – und natürlich ein Instrument. Freifächer sind fakultativ. Wer sich für ein Freifach anmeldet, muss dieses während eines ganzen Schuljahres besuchen. Sie können mehrere Freifächer gleichzeitig belegen.
Griechisch (Altgriechisch)
Interessieren Sie sich für die Gedankenwelt der alten Philosophen? Für die gewaltigen griechischen Tragödien? Für die Zeit der griechischen Helden, überhaupt für das alte Griechenland? Möchten Sie wissen, was diese alte Kultur heute noch mit uns zu tun hat? Dann ist das Freifach Griechisch genau das Richtige für Sie.
Beispiele zu Schrift, Wortschatz und Formen, zu Themen und Inhalten der Lektüre-Arbeit finden Sie im Flyer. Weitere Auskünfte: Jürg Jakob.
Latein
Nicht wählbar mit Akzentfach Latein
Auch wenn Sie nicht das Akzentfach Latein wählen, können Sie während dreieinhalb Jahren das Freifach Latein belegen und das Kleine Latinum erwerben. An den Universitäten wird das Kleine Latinum für viele Studienrichtungen verlangt oder dringend empfohlen. Das Nachholen des Kleinen Latinums an der Universität verlängert das Studium um mindestens ein Jahr. Nähere Informationen zum Freifach Latein finden Sie im Flyer.
Siehe auch www.latein.ch
Weitere Auskünfte: Jürg Jakob.
Italienisch
Wollen Sie in der dritten Klasse das Schwerpunktfach Französisch oder das Schwerpunktfach Italienisch wählen? Dann müssen Sie von der ersten Klasse an zwingend das Freifach Italienisch belegen. Ein späterer Einstieg ist nicht mehr möglich. Auf Anfängerinnen und Anfänger wird Rücksicht genommen! Bei der Wahl von Italienisch als Freifach können Sie zudem ab der dritten Klasse statt Französisch Italienisch als zählendes Fach wählen. Nähere Informationen zum Freifach Italienisch finden Sie im Flyer.
Mathematik (nicht wählbar mit dem Akzentfach Mathematik und NAWIMAT)
Wenn Sie nicht das Akzentfach Mathematik wählen, sich aber die Option offenhalten wollen, später das Schwerpunktfach Physik und Anwendungen der Mathematik zu belegen, wählen Sie mit Vorteil dieses Freifach. Es ergänzt den Stoff des Grundlagenfachs, ist aber kein Stützunterricht. Nähere Informationen zum Freifach Mathematik finden Sie im Flyer.
Religion
Das Freifach Religion versteht sich in erster Linie als Ort der Diskussion und Auseinandersetzung, wobei die Teilnehmenden ihre unterschiedlichen Hintergründe einbringen. Die Themen werden gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern ausgewählt und umfassen neben religiösen auch ethische und gesellschaftliche Fragestellungen. Es wird versucht, eine Verbindung zwischen Tradition und aktuellen Themen herzustellen. Weitere Informationen im Flyer.
Literarisches Schreiben
Schreiben Sie gerne Geschichten, Gedichte oder Theaterstücke? Haben Sie Spass daran, schreibend in eine andere Welt einzutauchen, in der Sie alles selbst bestimmen? Interessiert Sie aber auch die Wirkung Ihrer Texte und wie Sie diese Texte gezielt verändern können?
Im Freifach «Literarisches Schreiben» haben Sie Gelegenheit, andere, die gerne schreiben, und deren Texte kennenzulernen, neue Erzählweisen auszuprobieren, zu experimentieren, nach einem eigenen Stil zu suchen und am Beispiel von Werken berühmter Autorinnen und Autoren zu diskutieren, wie Texte handwerklich gemacht sind. Weitere Informationen finden Sie im Flyer.
Musik mit Instrumentalunterricht oder Bildnerisches Gestalten
Sie müssen eines dieser beiden Fächer als Grundlagenfach wählen. Zusätzlich können Sie das andere Fach als Freifach belegen. Informationen zum Bildnerischen Gestalten als Freifach finden Sie hier, zur Musik hier.
Wählen Sie das Grundlagenfach Musik, ist Instrumentalunterricht für Sie obligatorisch. Wählen Sie das Grundlagenfach Bildnerisches Gestalten, dürfen Sie dennoch den Instrumentalunterricht besuchen. Unsere Auswahl an Instrumentalunterricht ist riesig.
Chor
Der Kantichor tritt in der Regel zweimal pro Schuljahr auf. Einstudiert wird ein breites Repertoire von der Renaissance-Messe bis zum Pop-Song. Gesungen wird drei- oder vierstimmig, a cappella oder mit Klavier- bzw. Orchesterbegleitung. Alle sind willkommen, auch diejenigen, die behaupten, nicht singen zu können!
Orchester
Zusammen musizieren – das ist etwas anderes, als solo zu spielen! Mit Ihrem Instrument werden Sie Teil eines Orchesters und treten regelmässig auf. Klassische Orchesterliteratur vom Barock bis zur Moderne. Streicher und Bläser sind herzlich willkommen! Engagierte Schülerinnen und Schüler haben die Möglichkeit, solistisch mit Orchesterbegleitung zu spielen.
Big Band
Big-Band-Musik bringt’s! Wer ein Instrument spielt, kann mitmachen. Ideale Besetzung: 2 Alto Saxophones, 2 Tenor Saxophones, 1 Bariton Saxophone, 4 Trompeten, 4 Posaunen, 1 Klavier, 1 Gitarre, 1 Bass, 1 Schlagzeug, ev. 1 Perkussion. Gern auch: Gesang. Kreuzen Sie bei der Anmeldung an die Kanti bei den Freifächer Orchester an und schreiben Sie Big Band dazu.
Musik: Ensembles
Blockflöten-, Chines-, Djembe-, Gitarren-, Klarinetten- und Saxofon-Ensembles, Jam-Session-Workshop und Jazz-Workshop – das ist das vielfältige Freifachangebot der Fachschaft Musik. Mehr dazu unter Musik.
Freifächer ab der zweiten Klasse
Chinesisch, Film, Fotografie, Hebräisch, Philosophie, Politik, Robotik, Russisch, Spanisch, diverse Sport-Angebote und Web Design. An einer speziellen Freifach-Veranstaltung im Januar werden die Freifächer vorgestellt.
Wann Sie welches Freifach besuchen können, entnehmen Sie der Freifächer-Tabelle.
Externe Veranstaltungen und Sonderwochen
Im ersten Schuljahr gehen die neuen Klassen auf eine zweitägige Schulreise. Alle Schülerinnen und Schüler besuchen zudem ein Sportlager nach Wahl oder das Kammermusik-Lager in Blonay.
Im zweiten Schuljahr findet im Herbst eine Projektwoche statt. Sie dient der interdisziplinären Auseinandersetzung mit einem spezifischen Thema.
Zweite Stufe: 3. und 4. Klasse
Sie können die beiden letzten Schuljahre individueller gestalten. Dazu wählen Sie in der dritten Klasse ein Schwerpunktfach und in der vierten Klasse ein Ergänzungsfach. Mit Ihrer Maturaarbeit erweitern und vertiefen Sie zudem den gymnasialen Bildungsgang nach Ihren eigenen Bedürfnissen und Interessen.
Wahl des Schwerpunktfachs
Im ersten Semester der zweiten Klasse treffen Sie die Wahl für ein Schwerpunktfach, das sechs Lektionen pro Woche umfasst. An einem Informationsmorgen im November können Sie sich über die Inhalte und Zielsetzungen der Schwerpunktfächer ein genaueres Bild machen.
Zur Auswahl stehen:
- Bildnerisches Gestalten
- Biologie und Chemie
- Französisch (Voraussetzung: Freifach Italienisch von der ersten Klasse an; Italienisch wird Grundlagenfach)
- Italienisch (Voraussetzung: Freifach Italienisch von der ersten Klasse an)
- Latein (Voraussetzung: Akzentfach Latein, ev. Freifach Latein)
- Musik
- Physik und Anwendungen der Mathematik (Empfehlung: Mathematik als Akzentfach oder Freifach ab der ersten Klasse)
- Philosophie/Pädagogik/Psychologie
- Spanisch (Voraussetzung: Freifach Spanisch von der zweiten Klasse an)
- Wirtschaft
Wahl des Ergänzungsfachs
In der dritten Klasse wählen Sie das Ergänzungsfach für das vierte Schuljahr. Das Ergänzungsfach umfasst vier Lektionen pro Woche. An einer Informationsveranstaltung erfahren Sie mehr über die Inhalte und die Ziele der Ergänzungsfächer.
Zur Auswahl stehen:
Maturaarbeit
Während des dritten und vierten Schuljahres erstellen Sie eine Maturaarbeit. Allein oder in einer Gruppe. Die Arbeiten werden öffentlich präsentiert und von Fachlehrkräften benotet. Die Note der Maturaarbeit zählt für das Maturitätszeugnis.
Sprachzertifikate
An der Kanti Baden können Sie verschiedene Vorbereitungskurse für ein Sprachzertifikat in Französisch oder Englisch besuchen.
Französisch:
- DELF B2 (Diplôme d’Etudes en langue française) für die dritte und vierte Klasse des Gymnasiums. Durchführung: zweites Semester der dritten Klasse bis Ende des ersten Semesters der vierten Klasse; Prüfung im März der vierten Klasse.
- DALF C1 (Diplôme approfondi de langue française) für die vierte Klasse des Gymnasiums; Prüfung im März der vierten Klasse. Durchführung im Rahmen von SMART.
Diese Kurse werden von den Französischlehrpersonen durchgeführt. Sie erteilen Ihnen gern weitere Auskünfte. Die Prüfung wird extern durchgeführt und ist kostenpflichtig.
Englisch:
- The Cambridge Certificate of Proficiency (CPE) is the highest level for any non-native speaker of English. If you are dedicated, eager and willing to add a substantial extra workload to your busy week, then join the weekly CPE courses. Starting after the summer holidays, courses are meant for classes in 3rd and 4th year and take three semesters on average. Examination dates vary. Tuition and exam fees will set you back approx. 450 francs. Specific admission requirements apply.
Land-/Sozialdienst, Praktikum und vierwöchiger Sprachaufenthalt
Nach zwei Jahren an der Kanti ist es Zeit, einmal fremde Luft zu schnuppern und sich in einer ungewohnten Umgebung zu bewähren. Sie absolvieren im dritten Gymnasialjahr während der Herbstferien und der anschliessenden Kompensations- und Sonderwoche einen zweiwöchigen Sozial- oder Landdienst oder ein Praktikum. Für einmal üben Sie eine praktische Tätigkeit aus: Sie helfen in einem Behinderten- oder Pflegeheim, arbeiten auf einem Bauernhof oder unterstützen als Haushaltshilfe eine Grossfamilie. Sie können mit einer Gruppe aber auch ein eigenes Sozialprojekt auf die Beine stellen.
Statt des zweiwöchigen Sozial- oder Landdienstes dürfen Sie auch einen vierwöchigen Sprachkurs im fremdsprachigen In- oder Ausland besuchen.
Sprachaufenthalt
Möchten Sie Ihre Sprachkompetenz verbessern? Ihren Horizont erweitern und eine fremde Kultur besser verstehen? Dann ist ein Sprachaufenthalt im fremdsprachigen Ausland oder in der Schweiz genau das Richtige für Sie. Möglich ist ein solcher Sprachaufenthalt vom zweiten Semester der ersten Klasse an bis zum Ende der dritten Klasse.
An einer Informationsveranstaltung der Schule werden Sie über die Bedingungen genauer informiert. Mehr dazu in unserem Flyer.
Studienreise
In der vierten Klasse organisiert Ihre Klasse eine begleitete Studienreise ins Ausland.
Matura
Am Ende Ihrer Ausbildung steht die Matura. Maturitätsfächer sind die zehn Grundlagenfächer, das Schwerpunktfach, das Ergänzungsfach und die Maturaarbeit. Mit dem Maturitätsausweis in der Tasche stehen Ihnen sämtliche höheren Bildungs- und Ausbildungswege offen.
Promotion
Promotionsfächer
In den beiden ersten Klassen zählen die Grundlagenfächer, die Einführung in Wirtschaft & Recht, Informatik sowie das Akzentfach für die Promotion. In der dritten Klasse zusätzlich das Schwerpunktfach und der Projektunterricht. Alle Fächer zählen einfach.
Bestehensnormen
Jede ungenügende Note muss doppelt kompensiert werden. Die Note Drei z.B. durch zweimal die Note Fünf. Es dürfen nicht mehr als vier ungenügende Noten vorkommen. Genauere Angaben zur Promotion und zur Maturitätsprüfung finden Sie auf der Webseite des Kantons.
Probezeit
Wer im Zeugnis am Ende der vierten Klasse der Bezirksschule eine tiefere Note als 4,7 (Sekundarschule: 5.3) erreicht, aber im ersten Semester der vierten Bezirksschulklasse einen Notendurchschnitt von mindestens 4,7 erzielt hat, wird ans Gymnasium aufgenommen – mit einer einsemestrigen Probezeit. Am Ende der Probezeit wird gemäss Bestehensnormen über die Aufnahme oder Nichtaufnahme entschieden. Es gibt keine provisorische Aufnahme.
Jahrespromotion
Am Ende des ersten Semesters eines Schuljahrs erhalten Sie jeweils einen Zwischenbericht, der über Ihre Leistungen in diesem Semester Auskunft gibt. Der Zwischenbericht dient ausschliesslich der Information und hat keinen rechtlichen Charakter in Bezug auf die Jahrespromotion.
Am Ende des Schuljahrs erhalten Sie ein Zeugnis, das über die Beförderung oder Nichtbeförderung in die nächsthöhere Klasse entscheidet. Beurteilungszeitraum ist das ganze Schuljahr. Das gilt auch für die erste Klasse. Es gibt keine provisorische Beförderung.
Repetition einer Klasse
Wer am Ende eines Schuljahrs die Promotionsbedingungen nicht erfüllt, muss die Klasse repetieren.
Wer am Ende der Probezeit die Voraussetzungen für die Aufnahme oder nach bereits einmal erfolgter Nichtbeförderung die Voraussetzungen für die Beförderung nicht erfüllt, wird aus der Schule entlassen.
Bei Nichtbestehen kann die Maturitätsprüfung höchstens einmal wiederholt werden. Dabei muss die ganze vierte Klasse repetiert werden.